Die ersten Schritte zum erfolgreichen Vermögensaufbau sind ein Überblick über Schulden und Vermögen sowie eine solide Budgetplanung.
Dazu kommen folgende Grundzüge der Geldanlage, die in dem zuletzt am 18.01.2018 aktualisierten Artikel des Online Verbrauchermagazin Finanztip beschrieben werden:
- erst Schulden tilgen,
- gesamtes Vermögen betrachten,
- größere Renditechancen bedeuten mehr Risiko,
- langer Anlagehorizont gleicht Schwankungen aus,
- breite Streuung schütz vor großen Verlusten,
- geringe Kosten verbessern die Rendite deutlich.
Monatliches Budget
Zunächst sollten kurzfristige Verbindlichkeiten, wie Dispo- und Konsumentenkredite, abbezahlt werden. Dann kann mithilfe einer monatlichen Budgetplanung der Bedarf für Wohnen, Lebensunterhalt, Mobilität, Freizeit und Urlaub, sowie notwendige Versicherungen abgesteckt werden.
Welche Versicherungen sind sinnvoll? Dazu zählen unbedingt die Haftpflicht- und die Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Notwendigkeit dieser - und anderer Versicherungen - werden im Finanztip vom 29.05.2015 beschrieben.
Aus der Budgetplanung ergeben sich die für den Vermögensaufbau verfügbaren Resourcen.
Liquiditätsreserve und Risikobereitschaft
Bevor mit dem Vermögensaufbau begonnen wird, sollte eine Liquiditätsreserve für unvorhersehbare Ausgaben angelegt werden. Als Richtwert dienen drei Monatsnettoeinkommen, die, z.B. auf einem Tagesgeldkonto, zur Verfügung stehen. Bei Selbstständigen und anderen Personen mit schwankenden Einnahmen wird diese Liquiditätsreserve entsprechend höher angesetzt.
Um Vermögen aufzubauen, sollten Ihre Risikobereitschaft sowie Ihre Renditeziele individuell bestimmt werden.
Ziele beim Vermögensaufbau
Welche Ziele verfolgen Sie beim Vermögensaufbau und was wollen Sie konkret erreichen:
- Rentenlücke schließen und Versorgungsrisiken absichern,
- selbstgenutzte Immobilie kaufen,
- vorhandene Immobilie sanieren,
- andere große Investition tätigen,
- flexibles und schnell liquidierbares Vermögen aufbauen,
- Vermögen über längeren Zeitraum aufzehren,
- Vermögen an die nächste Generation weitergeben,
- Rendite maximieren.
Anhand dieser Kriterien wird eine individuelle Anlagestrategie bestimmt und der Frage nachgegangen, ob Versicherungs-lösungen für Risikoabsicherung notwendig sind sowie deren Kosten und Renditeaussichten abgewogen.
Investitionen in Immobilien, Anleihen, Aktien und Rohstoffe
Zunächst werden die Eigenschaften von Immobilien, Anleihen, Aktien und Rohstoffen verglichen. Dann werden Risiken und Chancen dieser Anlageformen angeschaut und deren historische Entwicklung beschrieben. Diese beruht auf der Arbeit "The Rate of Return on Everthing" die Ende 2017 publiziert wurde und die Renditen verschiedener Anlageklassen von 1870 bis 2015 in 16 Ländern analysierte. Medien, wie FAZ und Wirtschaftswoche berichteten über diese Befunde.
Die realen, also um die Inflation bereinigten, Renditen für Anleihen, Geldmarkt und Rohstoffe, wie Gold, lagen im langjährigen Durchschnitt zwischen 2,5 und 0,5 Prozent. Belohnt wird auf lange Sicht das höhere Risiko bei Investitionen in Unternehmen (Aktien) und Immobilien. Damit ließen sich durchschnittliche Renditen von 7 und knapp 8 Prozent erzielen. Bemerkenswert ist, dass Immobilien etwas höhere Renditen wie Aktien erzielt haben, obwohl die jährlichen Renditeschwankungen der Immobilien sehr viel geringer als die von Aktien ausfielen. Eine Belohung für das Auf und Ab der Aktienmärkte blieb aus.
Ab 1950 wurden in Deutschland Abweichungen von den globalen Trends beobachtet. Hierzulande überstieg die Aktienrendite die der Immobilien. Ab 1980 lag die Rendite mit Immobilien bei 4,1% während Aktien gut 10% Rendite pro Jahr erzielten.
Um eine optimale Streuung eines Vermögens zu erreichen, sollte man gleichzeitig Aktien und Immobilien besitzen – sofern man es sich leisten kann.
Für Anleger, die der Immobilienerwerb an ihre finanziellen Grenzen bringt, werden wir ergründen, ob die gewünschte Immobilie finanzierbar ist und mit welcher Motivation sie stabile Mieterträge einer Immobilie wünschen. Für Anleger mit kleinerem Vermögen erörtern wir die Liquidität von Aktien und erarbeiten, wie weit sie Schwankungen von Aktien tolerieren.
Für Immobilien müssen Anleger sechs- bis siebenstellige Beträge investieren. Da selten so viel Kapital vorhanden ist, kommt es i.d.R. zu Kreditfinanzierung, was die Eigenkapitalrendite schmälert und ein zusätzliches Risiko birgt. Dazu kommen hohe Transaktionskosten von 15% des Kaufpreises und oft schwer kalkulierbare Kosten für Betrieb, Wartung und Instandhaltung sowie das komplexe deutsche Mietrecht. Nicht jeder Anleger hat Spass bei der Vermietung seiner Immobilie!
Klumpenrisiko
Da viele Deutsche lieber in Immobilien als in andere Anlageformen investieren, wird das "Klumpenrisiko" beim Immobilienkauf thematisiert. Hierzu ein Artikel von Daniel Mohr in der FAZ vom 04.12.2015. Da neben Eigenkapital oft erhebliche Mengen an Fremdkapital (Hypothek) zur Finanzierung eingesetzt werden, können erhebliche Risiken beim Kauf einer Immobilie entstehen. Dazu zählen sinkende Einnahmen bei der Vermietung durch Leerstand, Vandalismus und Zahlungsausfall der Mieter, unterschätzte Kosten für Renovierung und Instandhaltung der Immobilie, sowie steigende Kosten bei der Refinanzierung von Krediten.