In vielen westlichen Bundesländern wird der erwartete Bevölkerungsrückgang ausbleiben, wie eine Studie vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) vom 29. September 2017 zeigt.
Diese Sichtweise eines ausbleibenden Bevölkerungsrückgangs ist neu. Bis 2023 soll mit 83,9 Millionen Personen ein Bevölkerungshöchststand erreicht werden. Ab Ende der 2020er Jahre beginnt die Bevölkerungszahl langsam zu sinken, da der negative Saldo aus Geburten und Sterbefällen nicht mehr durch Zuwanderung ausgeglichen wird. 2035 wird mit einer Bevölkerungszahl von 83,1 Millionen Personen gerechnet.
Für Baden-Württemberg wird mit einem Anstieg der Bevölkerung um 3,1% gerechnet, was den zweithöchsten Wert für Flächenländer entspricht. In den Stadtstaaten Hamburg und Berlin wird die Bevölkerung um 9,1 und 14,5% zunehmen, was die Attraktivität von Metropolen - besonders für Zuwanderer - unterstreicht. Anders sieht die Situation in den neuen Bundesländern aus. Hier werden Thüringen und Sachsen-Anhalt mit -10,2 und -10,6% die deutlichsten Bevölkerungsverluste bis 2035 erleiden.
Regional zunehmende Bevölkerung wird dramatische Konsequenzen für die Wohnungsmärkte haben. Allein für Berlin wird bis 2035 mit einer Zunahme der Bevölkerung von 500.000 Personen gerechnet, was einen zusätzlichen Bedarf von >250.000 Wohnungen verursacht.