Augrund der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) - mit massiven Anleihekäufen - sollte das Angebot an Bundesanleihen abnehmen und somit die Kurse der Anleihen steigen.
Tatsächlich fielen die Kurse zehnjähriger Bundesanleihen Anfang Mai und die Renditen stiegen auf 0,78%. Vor weniger als einem Monat lag die Rendite noch auf dem Rekordtief von 0,05%.
Bei der letzten Versteigerung einer zehnjährigen Anleihe durch den Bund machte sich das kurzfristig gestiegene Zinsniveau bemerkbar. Am 13.05.2015 bot der Bund für seine zehnjährige Anleihe eine Rendite von 0,65%. Vor einem Monat lag sie fünffach niedriger und der Bund zahlte eine Rendite von 0,13%.
Als Gründe äußern Finanzexperten in einem Artikel von Sara Zinnecker im Handelsblatt vom 08.05.2015 gestiegene Inflationserwartung in der Eurozone, steigenden Eurokurs, Leerverkäufe und technische Faktoren, wie Kursabsicherungsgeschäfte. Die Experten vermuten, dass es sich hierbei um eher kurzfristige Effekte handelt.
Der Ausblick auf niedrige Renditen bei Bundesanleihen bleibt aufgrund der Geldpolitik mittelfristig erhalten. Jedoch müssen die Anleger bei zehnjährigen Bundesanleihen - wie Ende April/Anfang Mai 2015 gesehen - mit zunehmenden Schwankungen der Renditen und Kursen rechnen.