Schule für Finanzen und Vermögen
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Mit 2018 endet ein schlechtes Börsenjahr

Der Deutsche Aktienindex machte 2018 einen Verlust von 18,3%. Das war das schlechteste Jahr seit der Finanzkrise 2008, das einen Verlust von 40% einbrachte.

 

Die gute Nachricht für Anleger ist, dass Verlustjahre seltener auftreten als Jahre mit Gewinnen. Zwischen 2012 und 2017 lagen sechs Jahre mit Gewinnen, bevor es 2018 zu Verlusten kam. Betrachtet man die letzten 60 Jahre des DAX und seines Vorläuferindex, gab es 41 Jahre mit Gewinnen und nur 19 Jahre mit Verlusten, wie eine Analyse von godmode trader zeigt. Außerdem waren die durchschnittlichen Jahres-Gewinne mit 20,8% höher als die durchschnittlichen Jahresverluste mit 8,5%.

 

Nur fünf Mal folgte auf ein Verlustjahr ein weiteres Jahr mit Verlusten. Zuletzt war das 2001 und 2002 nach dem Platzen der Technologie- und Internetblase der Fall. Ob sich 2019 ein weiteres Jahr mit Verlusten bevorsteht, lässt sich - wie immer - nicht vorhersagen. Anhand der Entwicklungen der Vorjahre ist ein weiteres Verlustjahr jedoch unwahrscheinlicher als ein Jahr mit Gewinnen. Der bisherige Verlauf der Aktienmärkte und des DAX in 2019 ist positiv, mit Gewinnen von knapp 8% beim Dax (Stand 19.02.2019).

 

Jedoch haben die Kursschwankungen einzelner Aktien stark zugenommen, wie der aktuelle Fall Wirecard zeigt. Bei diesem DAX Unternehmen, das gerade in den Index aufgestiegen ist, kam es aufgrund von Manipulations-vorwürfen durch die Financial Times und Gegendarstellungen des Unternehmens zu starken Kurstubulenzen. Um die Kursschwankungen zu beruhigen, wurden Leerverkäufe von Wirecard Aktien für zwei Monate durch die Aufsichtsbehörde Bafin ausgesetzt, was eine ungewöhnliche Maßnahme darstellt. Ob sich der Kursverlauf jetzt normalisiert, bleibt offen. Laut Bericht der FAZ vom 18.02.2019 ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft München gegen einen Journalisten der Financial Times wegen eines Vergehens gegen das Wertpapierhandelsgesetzes. 

 

Zumindest in Europa sind die meisten Aktien anhand ihrer erwarteten Gewinne derzeit moderat bewertet. Wenn sich die politische Lage beruhigt und die Unternehmensgewinne ansatzweise stabil bleiben, ergeben sich gute Chancen für zukünftig höhere Bewertungen dieser Unternehmen. Dies gilt besonders, wenn es den Unternehmen gelingt, auf den Wachstumspfad der letzten Jahre zurückzukehren. 

 

Betrachtet man die drei größten Verlierer im DAX 2018 ergeben sich jedoch unterschiedliche Perspektiven. Der Automobilzulieferer Continental erreichte kurz nach Jahresbeginn mit 257,40 € ein Rekordhoch, bevor die Aktie aufgrund nachlassenden Wachstums und zunehmender Verunsicherung der Automobilbranche anfing zu fallen, was in einem Jahresminus von 46% endete. Ähnlich erging es dem Spezialchemiekonzern Covestro, der zunächst ein Rekordhoch von 95,78 € erreichte. Steigender Wettbewerbsdruck, Transportschwierigkeiten durch Niedrigwasser im Rhein und Ängste der Anleger vor einer globalen Konjunkturabkühlung sorgten dann für ein Jahresminus von knapp 50%.

 

Sobald sich die Aussichten der Automobilindustrie verbessern und sich die weltweiten Konjunkturaussichten stabilisieren sollten beide Unternehmen in der Lage sein ihre Gewinne zu stabilisieren. Mit Kursgewinnverhältnissen (basierend auf erwarteten Gewinnen für 2019) von 8,6 (Continental) und 4,4 (Covestro) sind beide Aktien sehr preiswert (Stand 04.01.2019). Wenn sich positive Rahmenbedingungen einstellen, verfügen sie über entsprechend hohes Potential für steigende Kurse.  

 

Anders sieht es bei dem stärksten Verlierer des DAX, der Deutschen Bank aus. Hier lag der Jahresverlust bei 56% und es wurde ein historischer Tiefstand erreicht. Der Umbau der Bank ist immer noch nicht abgeschlossen und die Deutsche Bank ist nach wie vor in Skandale verwickelt, deren Ausgang ungewiss ist. Aktuell zählt dazu eine mögliche Beteiligung am Geldwäsche-Skandal der Danske Bank. Nach den Verlusten der Deutschen Bank in 2016 und 2017 sind die zukünftigen Gewinnaussichten schwach und für 2019 wird lediglich ein KGV von knapp 30 erwartet. Viele Analysten bewerten die mittelfristigen Perspektiven der Bank daher eher düster. 

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Dr. Matthias Seedorf

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