Schule für Finanzen und Vermögen
Schule für Finanzen und Vermögen

Mischfonds sind beliebt aber teuer

Das gesamte Vermögen der Publikumsfonds belief sich Ende 2015 laut BVI Investmentstatistik auf 883 MRD Euro. Mit fast 217 MRD Euro haben Mischfonds einen erhebliche Anteil. Mischfonds investieren sowohl in Aktien als auch in Anleihen und deren Manager entscheiden frei, wie sie das Geld der Kunden auf diese beiden Anlagearten aufteilen. Damit wollen sie sowohl an steigenden Aktienbörsen profitieren als auch Verluste eindämmen, wenn die Aktienbörsen fallen, indem sie rechtzeitig von Aktien in Anleihen umschichten. 

 

Dennis Kremer von der FAS hat in seinem Artikel vom 22.02.2016 angeschaut, wie große Mischfonds mit den aktuellen Börsenturbulenzen zurecht gekommen sind. Im Januar ging es an den Aktienbörsen kräftig bergab und der DAX verlor 8,8 Prozent. 

 

Die Mischfonds machten weniger Verluste als die großen Aktienmärkte der Welt. Jedoch konnten im Januar 2016 nur die Fonds Nordea Stable Return (+0,88%), Carmignac Partrimoine (-0,81%) und Union Privatfonds Kontrolliert (-1,49%) eine einfache Kombination aus einem Aktien- und Anleihe-ETF schlagen. Diese Kombination besteht aus zwei ETFs (Exchange Traded Funds oder Indexfonds) und bildet zu je 50% einen Index mit Aktien aus Industrieländern (MSCI World) und einen Index mit europäischen Staats- und Firmenanleihen (Barclays Cap. Euro Aggregate Bond) ab. 

 

Alle anderen großen Mischfonds (Ethna-Aktiv, Flossbach von Storch Multiple Opportunities, DWS Concept Kaldemorgen und Allianz Kapital Plus) konnten ihr Ziel nicht erreichen und machten deutlich mehr Verlust als die kostengünstige Mischung aus Aktien- und Anleihe-ETF, die im Januar 2016 2,04% verlor.

 

Klarer zugunsten der Mischung aus Aktien- und Anleihe-ETF wird das Ergebnis, wenn man einen längeren Zeitraum betrachtet. Über drei Jahre konnte man mit den ETFs pro Jahr im Schnitt 9,2% verdienen. Der beste Mischfond brachte es pro Jahr auf 7,14% (Allianz Kapital Plus). Der schlechteste Mischfond nur auf 2,22% (Ethna-Aktiv).

 

Da die Zusammensetzung der Aktien- und Anleihe-ETFs sehr einfach ist, können Privatanleger diese mit wenig Aufwand und zu geringen Kosten kaufen. Für deren Erwerb wird lediglich ein Depotkonto, z.B. bei einer preiswerten Online-Bank, benötigt.

 

Noch klarer zugunsten der ETFs wird das Bild, wenn man die von den Sparkassen vertriebenen Deka-Fonds betrachtet. Mit 222 MRD. Euro Gesamtvolumen ist Deka der drittgrößte Anbieter in Deutschland, was an der Beliebtheit der Sparkassen bei den Kunden und der damit verbundenen Vertriebsmacht liegen sollte.

 

Nach einer Auswertung des Fonddatenspezialisten Morningstar erhalten nur 35% der Deka-Fonds eine gute oder sehr gute Beurteilung. Damit belegt Deka Rang 45 unter den 50 größten europäischen Fondgesellschaften. Als Ursache für das schlechte Abschneiden der Deka-Mischfonds nennen Melanie Bergermann und Heike Schwerdtfeger in einem Artikel der Wirtschaftswoche vom 22.02.2016 die Verquickung von Fondgesellschaft und Bank. Oft sind die Kosten des Wertpapierkaufs- und verkaufs über die Sparkasse sehr hoch. Zusätzlich wechseln einige Deka-Manager häufig die Wertpapiere, was die Kosten weiter antreibt.

 

Bei den ETFs fallen nur geringe Kosten an. Der Ausgabe-zuschlag von klassischen Fonds - oft 5% - fällt weg und die jährlichen Kosten sind viel geringer als die der klassischen Fonds. Der oben genannte Aktien- und Anleihe-ETF kostet zusammen jährlich 0,3%. Bei den Mischfonds hingegen fallen jährliche Kosten zwischen 1,15 und 2,05% an.  

Hier finden Sie mich

Dr. Matthias Seedorf

Montpellierstr. 4

69115 Heidelberg

 

Kontakt

Rufen Sie an unter:

Festnetz: 06221-4263795

mobil: 0178-1563121 

 

oder schreiben Sie an:

seedorf@schule-fuer-finanzen-und-vermoegen.de

 

 

 

Druckversion | Sitemap
{{custom_footer}}