Aufgrund der guten Lohnentwicklung wird auch für 2019 eine deutliche Rentenerhöhung in Aussicht gestellt. Dies meldet das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung am 28.11.2019.
Zum 1. Juli 2019 können die Renten um mehr als drei Prozent steigen. Geplant ist eine Erhöhung um 3,18% im Westen und 3,91% im Osten.
Dabei profitiert die gesetzliche Alterssicherung vor allem von der erfreulichen und weiterhin guten Lage am Arbeitsmarkt und den steigenden Beitragseinnahmen. Auffallend ist die steigende Erwerbsbeteiligung in der Altersgruppe der 60- bis 64-Jährigen, die seit 2000 von 20% auf 58% im Jahr 2017 stieg. Für die nächsten drei Jahre wird mit einem weiteren Anstieg der Anzahl der Beschäftigten gerechnet: 2018 um 1,6%, 2019 um 1,1% und 2020 um 0,8%. Dieser Zuwachs an Beschäftigten erlaubt Rentenerhöhungen im Bereich der Steigerung der Lohnsumme der Arbeitnehmer. Bis 2023 werden Bruttolohnerhöhungen von etwa 3% erwartet. Ab 2020 rechnet der Rentenversicherungsbericht 2018 mit einem leichten Rückgang der Anzahl der Beschäftigten, was bei steigender Anzahl der Rentner die Spielräume für zukünftige Rentenerhöhungen dämpfen wird.
Nach den Modellrechnungen des Berichts können die Renten zwischen 2019 und 2032 um insgesamt 38% steigen, etwa 2,5% pro Jahr. Dabei bleibt der Beitragssatz bis einschließlich 2023 bei 18,6% konstant. Somit ist die gesetzliche Altersrente zurzeit eine attraktive, sichere und rentable Form der Altersvorsorge. Dies gilt vor allem für ältere Arbeitnehmer, die bald Rente beziehen werden, gesund sind und mit einer hohen Rentenbezugsdauer rechnen. Im Jahr 2030 beträgt die mittlere Lebenserwartung für 65-jährige Männer 19,1 Jahre und für Frauen 22,4 Jahre, laut Annahmen des Berichts.
Da der Beitragssatz 2024 voraussichtlich auf 19,9% steigen und 2025 die Grenze von 20% überschritten wird, sollten sich über 50-Jährige überlegen, ob es sich jetzt für sie lohnt freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung zu leisten. Das Online-Verbrauchermagazin Finanztip erklärt, für wenn sich freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Renten-versicherung eignen und unter welchen Bedingungnen sie sich auszahlen.
Für Jüngere ist das System der gesetzlichen Rente in seiner heutigen Form wenig attraktiv. Wenn die geburtenstarken Jahrgänge (1955 - 1969, mit Höchststand an Geburten von 1.350.000 im Jahre 1964) aus dem Arbeitsleben ausscheiden, werden die Kosten der Rentenversicherung für die Beitrags-zahler steigen und die Leistungen für Rentner sinken. Dieser Trend deutet sich im Rentenbericht bereits an: ab 2024 fängt der Beitragssatz an zu steigen, voraussichtlich bis auf 22,5% im Jahr 2032. Danach endet der Vorausberechnungszeitraum des aktuellen Berichts. Nicht nur das die Beiträge steigen, verglichen mit den Einkommen der Arbeitnehmer werden die Renten langfristig auch fallen. Das Sicherungsniveau vor Steuern durch die gesetzliche Rente wird von derzeit 48,1% auf 44,9% sinken. Das macht deutlich, dass die gesetzliche Rente zukünftig alleine nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard des Erwerbslebens im Alter fortzuführen.