Schule für Finanzen und Vermögen
Schule für Finanzen und Vermögen

Inflation nagt an der Kaufkraft der Sparvermögen

Durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die Ersparnisse der deutschen Sparer seit Ende 2010 gut 110 Milliarden Euro an Kaufkraft eingebüsst. In einem Artikel der Wirtschaftswoche vom 11. April 2019 wird Arno Walter, Vorstandsvorsitzender von Comdirect, zitiert: „Mittlerweile dauerhaft niedrige Zinsen unterhalb der Inflation führen weiter zu einem schleichenden Wertverlust der Ersparnisse“. Er empfielt ein Ausweichen auf Wertpapiere anstelle der bei den Deutschen nach wie vor beliebten Sparformen wie Giro-, Tagesgeld- und Festgeldkonten sowie Sparbüchern. 

 

Laut Comdirekt Bank erreichte der Realzins im vierten Quartal 2018 einen neuen Tiefpunkt von minus 1,8 Prozent. Im ersten Quartal 2019 liegt er bei minus 1,2 Prozent. Dieser resultiert aus einer durchschnittlichen Verzinsung der Geldanlagen von 0,17 Prozent und einer Inflationsrate von 1,38 Prozent. Heruntergerechnet auf jeden Deutschen entspicht einem Vermögensverlust von 84 Euro allein im ersten Quartal 2019. 

 

Passend zu diesen Verlusten der klassischen Sparer stellt stellt die aktuelle Studie der Bundesbank zu Vermögen und Finanzen privater Haushalte in Deutschland fest, dass die Vermögen in Deutschland nach wie vor sehr ungleich verteilt sind. Befragt wurden 5.000 Haushalte und die Ergebnisse im Monatsbericht für April 2019 veröffentlicht. Auffallend ist die große Differenz zwischen dem Median der Nettovermögen der deutschen Haushalte im Jahr 2017 von 70.800 € und dem Durchschnitt der Nettovermögen von 232.800 €. Diese Differenz zeigt, dass sehr reiche Haushalte den Durchschitt nach oben verschieben. Zusätzlich zeigte sich ein gravierender Unterschied zwischen Haushalten in den neuen und alten Bundesländern. Im Osten Deutschlands lag der Median des Vermögens bei 23.400 €, im Westen hingegen bei 92.500, etwa vier mal so viel.

 

Festgestellt wurde das Immobilienbesitz ein guter Indikator für die Höhe des Vermögens von Haushalten ist. Der Median des Nettovermögens von Haushalten, die in der eigenen Immobilie leben, lag bei 277.000 €. Für Mieterhaushalte ergibt sich ein Median von lediglich 10.400 €. Da der Anteil der Deutschen, die im Eigentum wohnen, unter 50 Prozent liegt, besitzt der Medianhaushalt keine selbstgenutzte Immobilie. Somit kann er nicht von den gestiegenen Immobilienpreisen profitieren. Im Gegenteil belasten steigende Mieten sein Einkommen und verhindern oft die Chance auf Vermögensbildung. Wenn hier gespart wird, werden Giro-, Tagesgeld- und Festgeldkonten, Sparbücher und Rentenversicherungen bevorzugt, was aufgrund der negativen Realzinsen wenig oder keine Renditen einbringt. 

 

Die Wirtschaftswoche fasst die Ergebnisse der Bundesbank Studie wie folgt zusammen: "Der typische Haushalt wohnt zur Miete, während Wohlstand und Reichtum fast immer mit dem Besitz eines Eigenheims und der Geldanlage in Aktien einhergehen". 

Hier finden Sie mich

Dr. Matthias Seedorf

Montpellierstr. 4

69115 Heidelberg

 

Kontakt

Rufen Sie an unter:

Festnetz: 06221-4263795

mobil: 0178-1563121 

 

oder schreiben Sie an:

seedorf@schule-fuer-finanzen-und-vermoegen.de

 

 

 

Druckversion | Sitemap
{{custom_footer}}