Der Assekurata-Experte Lars Heermann wird in einem Artikel der Westfälische Nachrichten 03.12.2018 über die Entwicklung der Verzinsung von Lebensversicherungen zitiert: "Die Talsohle müsste allmählich erreicht sein. Im kommenden Jahr dürfte die Verzinsung im Schnitt weitgehend konstant bleiben". Die Verzinsung ergibt sich aus Garantiezins und Überschussbeteiligung, die jedoch nur für den Sparanteil gezahlt wird. Der ergibt sich aus dem geleisteten Beitrag, den der Versicherer nach Abzug von Abschluss- und Verwaltungskosten sowie den Kosten für einen Todesfallschutz anlegt.
Wegen der Zinsflaute fällt es den Versicherungen immer schwerer, die hohen Versprechen der Vergangenheit an den Kapitalmärkten zu erwirtschaften. Die Folge: Die Überschussbeteiligung sinkt im Schnitt seit geraumer Zeit. Inzwischen gibt es eine Erleichterung durch den Gesetzgeber. Der Kapitalpuffer, zur Absicherung der geleisteten Garantieversprechen, wird mit 7 bis 8 Milliarden Euro in 2018 langsamer aufgebaut. Ohne Änderungen wären rund 22 Milliarden pro Jahr notwendig gewesen, was den Versicherungen Spielraum für konstante Überschüsse lässt.
So meldeten die Axa Lebensversicherung am 14.11.2018 und die Allianz Leben am 03.12.2018 stabile Gesamtverzinsung von 3,4% für klassische Lebens- und Rentenversicherung für 2019. Die Alte Leipziger Leben und Nürnberger Versicherung bieten 2,9% und 2,78%. Bis die Verzinsung auf breiter Front wieder steigt, wird es aber noch einige Jahre dauern. Für Kunden von Altpolicen mit einer garantierten Verzinsung von 4 oder 3,25 Prozent wird sich ersteinmal nichts verändern. Nur Kunden mit geringer Verzinsung könnten hoffen, dass ihre Minirendite in Zukunft wieder steigt.