Schule für Finanzen und Vermögen
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Die Deutschen sparen sich arm

Mit seiner Titelstory "Ohne Zins und Verstand" ergründet der Spiegel in seiner Ausgabe vom 20.02.2016, warum die Deutschen ihr Geld falsch anlegen. Während der letzten zehn Jahre mußte der deutsche Durchschittshaushalt einen realen Vermögensverlust von 20.437 € hinnehmen, wie Alexander Neubacher in einem Kommentar auf Spiegel-Online erläutert. "Anstatt sein Vermögen zu vermehren, bunkert der Deutsche sein Geld auf Sparbüchern und Girokonten, wo es von Tag zu Tag real an Wert verliert. Alternativ fällt er den zahlreichen Versicherungsvertretern und Anlageberatern zum Opfer und lässt sich sich unrentable Anlagen aufschwatzen."

 

Etwa 1,2 Billionen Euro liegen bar oder auf Girokonten herum. Laut Bundesbank bekommen die Deutschen für neue Anlagen auf Girokonten im Schnitt gerade mal 0,13% Zinsen. Durch Abzug von 25% Kapitalertragssteuer plus Soli und bei einer Inflationsrate von 0,3% verliert dieses Vermögen kontinuierlich an Wert.

 

Nicht viel besser sieht es mit staatlich geförderten Riester-Verträgen aus. Durchschnittlich jeder siebte einbezahlte Euro landet hierbei als Provision und Gebühr in den Kassen der Versicherungsunternehmen. Für Niedrigverdiener lohnt sich die Riester-Rente überhaupt nicht, da sie auf die Sozialhilfe angerechnet wird.

 

Lebensversicherungen, von denen jeder Deutsche statistisch mindestens eine hat, sieht Axel Kleinlein, Chef des Bundes der Versicherten, überwiegend negativ: "95% davon rechnen sich nicht", sagte er in der Spiegel-Titelstory vom 20.02.2016.  

 

Um das Dilemma der aufziehenden Altersarmut abzuwenden, ist jetzt die Politik gefordert. Hier müsste das Ziel sein, die Deutschen zu besseren Sparern zu machen. Dazu zählt unbedingt die Vermittlung von Wirtschafts- und Finanzwissen an Schulen. Laut einer Studie des Max-Planck-Institut für Bildungsforschung aus dem Jahr 2013 verfügte nur die Hälfte der Studienteilnehmer über minimales Wirtschaftswissen. Im Vergleich zu einer Studie in 2010 waren die Wissenslücken sogar noch gewachsen.

 

Durch die massive Förderung der Riester-Rente und durch andere Maßnahmen, wie die Sonderabschreibung im Rahmen "Aufbau Ost" oder die betriebliche Altersvorsorge setzt der Staat falsche Anreize beim Sparen. Durch das 2004 eingeführte Gesetz, das volle Krankenkassenbeiträge auf Betriebsrenten vorschreibt, verwandelte sich manche Betriebsrente in ein Vermögensvernichtungsprogramm. Hierzu ein Bericht vom 10.06.2014 in der Wirtschaftswoche.

 

Am Ende kommt die Titelstory im Spiegel zu Lösungen. Hierzu zählt der Immobilienbesitz mit einer positiven Wertentwicklung in den meisten deutschen Ballungsräumen und die guten Renditen bei Aktien, wenn man sie lange genug hält und vernüftig streut. Es bleibt jedoch der Eindruck der typisch deutschen Aversion zum Thema Geldanlage haften. Dies wird durch die Abschlussbemerkung des Ökonoms und Chefs des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) Prof. Marcel Fratscher belegt. Er gibt zu, dass er sein Geld kaum anders anlegt als der typische deutsche Schlechtsparer: keine Immobilien, aber dafür mehrere Lebensversicherungen. 

 

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