Schule für Finanzen und Vermögen
Schule für Finanzen und Vermögen

Deutsche sparen viel und haben fast sechs Milliarden Geldvermögen

Das Geldvermögen der privaten Haushalte stieg zum Ende des zweiten Quartals 2018 auf den Rekordwert von knapp sechs Billionen Euro, laut Auswertung der Bundesbank. Zum Geldvermögen zählen Bargeld, Bankeinlagen, Ansprüche an Versicherungen und Wertpapiere, jedoch nicht Immobilien.

 

Das gesamte Vermögen der Deutschen beträgt etwa 15 Billionen Euro, wenn man Gebrauchs- und Immobilien-vermögen sowie das Vermögen in Grund und Boden mitzählt. Nach Abzug der Verbindlichkeiten von etwa 1,7 Billionen bleibt ein Nettovermögen von etwa 13 Billionen, welches etwa der 4-fachen Jahresleistung der deutschen Wirtschaft in 2017 entspricht (BIP 2017 = 3,28 Billionen Euro). Das durchschnittliche Geldvermögen liegt pro Person bei etwa 72.000 € und beträgt fast die Hälfte das Nettovermögen von etwa 157.000 €. Stand 31.03.2018 hatte Deutschland eine Bevölkerung von 82,8 Millionen.

 

Jedoch ist die Verteilung der Vermögen sehr ungleich. Den vermögendsten 10% der Haushalte gehörte laut Studie der Bundesbank 2014 etwa 60% des gesamten Nettovermögens. 

 

Deutschland bleibt ein Land der Sparer mit einer auf 10,2% gestiegen Sparquote, wie der Bankenverband BVR anläßlich zum Weltspartag am 30. Oktober berichtet. Vor fünf Jahren lag diese Quote noch bei 9%. Trotz extrem niedriger Zinsen und ausbleibender Rendite stieg im zweiten Quartal 2018 die die Menge an Bargeld und Einlagen auf Giro-, Tagesgeld- und Sparkonten um 43 auf 2.371 Milliarden Euro, was mehr als die Hälfte des Zuwachses des Geldvermögens im zweiten Quartal ausmachte.

 

Schwer zu verstehen bleibt, wieso sich der Besitz von Bargeld oder das Sparen auf Giro- und Tagesgeldkonten nach wie vor so hoher Beliebtheit erfreuen, obwohl es nahezu keine Zinsen gibt und die jährliche Inflation inzwischen bei >2% liegt. Hier scheint die ängstliche Natur der Deutschen eine Rolle zu spielen. Dazu schreibt die Zeit in einem Artikel vom 17.10.2018: "Der Vorteil aus Sicht vieler Verbraucher: Sie können solche Bestände bei Bedarf rasch umschichten." Und die Bundesbank stellt fest: "eine anhaltende ausgeprägte Präferenz für liquide oder als risikoarm wahrgenommene Anlageformen".

 

Der zweitgrößte Posten des Geldvermögens sind die Anprüche gegenüber Versicherungen. Hier erhöhten sich die Bestände zum Vorquartal um 18 Milliarden auf 2.241 Milliarden Euro. Deutlich weniger machen die Bestände an Aktien mit 629 Milliarden und Investmentfonds mit 586 Milliarden Euro aus.

 

Spannend bleibt die Frage, wie sich die jüngsten Kursrückgänge an den Börsen auf den Aktienanteil auswirken wird. Werden die Deutschen weiterhin zinslose aber sicher empfundene Anlageformen präferieren und damit zukünftige Wertsteigerungen von Unternehmensanteilen = Aktien verpassen? Alternativ könnten sinkende Aktienkurse als Kaufsignal gewertet werden, da die Aktien jetzt "billiger" sind. Aktien werden billiger, wenn Unternehmensgewinne weniger stark als die Börsenkurse sinken. An den zu Über-treibungen neigenden Märkten ist dies häufiger der Fall. 

 

Obwohl die Sparquote - im Vergleich zu den verfügbaren Einkommen - steigt, geht die absolute Zahl der Sparer zurück. Nur noch 71% der Bundesbürger legen einen monatlichen Geldbetrag zur Seite. Im Jahr 2016 lag der Anteil noch bei 80%, was zeigt, dass sich das stetig steigende Geldvermögen auf weniger Menschen verteilt. 

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