Schule für Finanzen und Vermögen
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2017: Nullzinsen, gute Aktienmärkte und steigende Inflation

Das Jahr 2017 ist vorbei. Es war enttäuschend für klassische Sparer, die für Einlagen auf Sparbüchern, Giro- oder Tagesgeldkonten meist keine Zinsen bekamen. Ursache ist die fortgesetzte Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die den Leitzins weiterhin im negativen Bereich mit -0,4% p.a. festsetzte.

 

Für die Sparer wird diese Situation zunehmend dramatischer, da sie jetzt einer anziehenden Inflation ausgesetzt sind. Im Gegensatz zu 2015 und 2016 - mit sehr geringer Inflation in Deutschland (0,3 und 0,5% p.a.) - stiegen 2017 die Verbraucherpreise kräftig und erreichten knapp die von der EZB angezielte Marke von 2% p.a.. Wenn die Kombination aus steigenden Preisen und negativen Zinsen anhält, werden die klassischen Sparer weiterhin spürbare reale Verluste ihres Vermögens erleiden. In einem Artikel der FAZ vom 22.02.2018 prophezeit Ulrich Kater von der Deka-Bank "negative Realzinsen bis weit in die zwanziger Jahre hinein".

 

Das Handelsblatt schrieb am 21.01.2018 über den frustrierenden Zinsvergleich beim Tagesgeld. Bei der Renault Bank waren die Sparer 2017 an der besten Adresse. Zuletzt bekamen neue Kunden dort 0,6 % Zinsen p.a., allerdings nur für drei Monate garantiert. Dabei gilt die gesetzliche Einlagensicherung, bei der Spareinlagen in einer Höhe bis zu 100.000 € gegen eine Pleite der Bank geschützt sind.

 

Für die meisten Aktionäre hingegegen war 2017 ein sehr ertragreiches Jahr. Der deutsche Aktienindex DAX, der die 30 größten deutschen Unternehmen präsentiert, stand zum Jahresschluss bei etwa 12.900 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von 12,8%. Noch besser schnitten die deutschen Indices mit mittleren und kleineren Unternehmen wie MDAX (18,3%), SDAX (25,1%) und TecDAX (39,5%) ab.

 

Etwas schlechter lief es im restlichen Europa, wo der Index der 50 größten Unternehmen des Euroraums, der EURO Stoxx 50, um 7,1% zulegte. 

 

In den USA stieg der Dow Jones Index - mit den 30 bedeutesten Unternehmen - um 24,7%, der breitere S&P 500 - mit 500 Unternehmen - um 18,9% sowie der Techologieindex NASDAQ um 30,1%. Wie in Deutschland profitierten 2017 besonders Unternehmen aus dem Bereich Technologie.

 

Anleger aus dem Euroraum profitierten jedoch nicht so stark von diesen Steigerungen, da der Wert der US-amerikanischen Währung im Verlaufe des Jahres 2017 sank. Der US-Dollar fiel von 1,05 USD/Euro im Januar auf 1,20 USD/Euro im Dezember. 

 

Trotz häufiger Skepsis der Deutschen und "gefühlter" Unsicherheit verlief das Jahr 2017 für sehr viele Unternehmen sehr positiv, sodass die Besitzer von Aktien dieser Unternehmen profitierten. Ob sich diese Entwicklung mit steigenden Unternehmensgewinnen auch in 2018 fortsetzen wird, bleibt wie immer ein Blick in die Kristallkugel.

 

Jedoch ist sicher, dass Sparer bei anziehender Inflation und niedrigen Zinsen auch 2018 reale Vermögensverluste erleiden werden. Mit einer Erhöhung der Zinsen im Euroraum wird nicht vor 2019 gerechnet, wie das EZB Ratsmitglied Ewald Nowotny in einem Interview des Handelsblatts vom 10.11.2017 ausführte.  

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